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ACCOYA – INFORMATIONSLEITFADEN 45
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05 Verleimung
Allgemein
Wie bei allen Holzsorten hängt die Wahl des richtigen Es kann vorkommen, dass Klebstoffe, denen Wasser als
Leims von der Art der Anwendung und der dafür benötigten Katalysator dient, oder solche, die aus zwei oder mehr
Stärke der Klebeverbindung ab. Accoya® Holz wurde mit Komponenten mit unterschiedlichem Migrationsverhalten
verschiedenen Klebstoffen für die unterschiedlichsten bestehen, eine geringere Haftfähigkeit aufweisen.
Anwendungen getestet. Im Allgemeinen kann Accoya®
Holz Zuhilfenahme der meisten gängigen Holzleimsysteme Weitere Informationen zur Holzfeuchte von Accoya® Holz
verleimt werden. Besonders gute Ergebnisse lassen finden Sie in Abschnitt 03 zum Thema „Holzfeuchte“. Aspekte,
sich mit Klebstoffen auf der Basis von Polyurethan (PU), die für das effektive Verleimen von Accoya® Holz besonders
Emulsion-Polymer-Isocyanat (EPI), Epoxid und Phenolharz- beachtet werden müssen, sind im Folgenden aufgeführt.
Formaldehyd (PrF) erzielen. Die Ergebnisse der Verleimung
mit Polyvinylacetat (PVA) und Melamin-Harnstoff- Die Essigsäure, die in Accoya® Holz, nicht anders als in vielen
Formaldehyd (MUF) können stark voneinander abweichen. anderen langlebigen Hölzern, in geringen Mengen enthalten ist,
hat unter Umständen Einfluss auf den Klebstoff, insbesondere
Wenn Accoya® Holz verleimt werden soll, wird dringend wenn es sich um säurekatalysierte Klebstoffe oder Klebstoffe
empfohlen, zunächst einen Test durchzuführen und mit einem großen Anteil an alkalischen Zusatzstoffen handelt.
bei Bedarf beim Klebstofflieferanten Informationen
zum ausgewählten Klebstoff anzufordern, da dort das Optimierung der Haftfestigkeit
entsprechende Wissen hinsichtlich des Leimverfahrens und
des Klebstoffs vorhanden ist. Sie sollten sich unbedingt mit Ihrem Klebstofflieferanten
beraten, um beim Verleimen von Accoya® Holz beste Ergebnisse
Veränderte Eigenschaften zu erzielen. Folgende Punkte müssen besonders beachtet
werden:
Die guten Verleimungseigenschaften von Accoya® Holz
wurden In umfassenden Tests nachgewiesen. Allerdings X Es sollte nach Möglichkeit und unter Beachtung der
müssen stets die modifizierten Eigenschaften des Produkts Anweisungen des Klebstoffproduzenten auf beiden Seiten
beachtet werden. Dies ist von höchster Wichtigkeit, da gleich viel Klebstoff aufgetragen werden.
herkömmliche Holzkleber (PVAc, EPI, PU, PrF) entweder X Unter Umständen empfiehlt sich eine verlängerte
beim Kontakt mit Wasser aushärten oder ein Teil des im offene/geschlossene Zeit, damit das Accoya® Holz den
Kleber enthaltenen Wassers vom Holz aufgenommen Wasseranteil des Klebstoffs absorbieren kann.
werden muss. X Der während des Verleimens ausgeübte Druck muss
an die Festigkeit des Accoya® Holzes angepasst sein.
Das Acetylierungsverfahren verringert die Quellfähigkeit Dies gilt auch für die Temperatur, falls während der des
des Holzes wesentlich. Dadurch werden Eigenschaften wie Verleimungsprozesses Wärme zugeführt wird. In diesem
die Fähigkeit von Fügeteilen zum „automatischen Verbinden“ Zusammenhang sollte Accoya® als mäßig hartes Weichholz
beeinflusst. Eine weitere Auswirkung der Acetylierung behandelt werden.
besteht darin, dass die Ausgleichsfeuchte von Accoya® Holz X Wichtig sind auch die Aushärtezeit und die Umgebung für
unter den gleichen klimatischen Bedingungen wesentlich die Aushärtung.
geringer ist als bei unbehandeltem Holz. Während Accoya®
Holz dadurch eine besonders hohe Maßhaltigkeit erhält,
kann es auch bedeuten, dass die Absorptionseigenschaften
des Holzes aufgrund der wasserabweisenden Eigenschaft
der Holzoberfläche in den ersten Minuten anders sind.
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